Die Ausgangssituation.

Wenn man vor einigen Jahren ein Comeback der Schallplatte prognostiziert hätte, wäre man wohl taxfrei zu einem sentimentalen, leicht wunderlichen Träumer erklärt worden. Genau dieser schier unmögliche Fall ist aber eingetreten: Vinyl is back! 

Es scheint, als hätten sich die Gruppe der Liebhaber hochwertiger Tonträger, der  Sammlermarkt und die Klientel der Intensiv-Käufer – erfahrensgemäss etwa 3 bis 5 Prozent des Gesamtmarktes – darauf verständigt, dass Singles und LPs die physischen Formate der Zukunft sind. Sprich: die CD wird als pragmatischer Träger digitaler Informationen gesehen, der zum banalen Alltagsartikel geworden ist und dem es zunehmend an „Sexyness“ mangelt. Vinyl dagegen ist „in“. Je jünger und agiler die Zielgruppe, desto weniger erfährt die silbrig glänzende Scheibe noch Wertschätzung: Downloads und Streaming lösen die Compact Disc zunehmend ab. Andererseits gibt es einen wachsenden Bedarf an Alternativen, an potentiellen Sammlerstücken, an haptisch begreifbaren, analogen Objekten. Warum also nicht auf das technisch ausgereizte, wohlklingende, auch in punkto Verpackung attraktive Format, das ab den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts die Entwicklung der Tonträgerindustrie massiv forcierte, zurückgreifen?


Die Marktentwicklung spricht für sich: 2013 sind die Vinyl-Umsätze hierzulande um 25 Prozent gestiegen – ein positiver Trend, der seit einigen Jahren anhält. Das Marktvolumen liegt mittlerweile bei 2,5 Millionen Euro allein in Österreich. Der IFPI-Report 2013 spricht von einer „florierenden Nische“.

Vor allem DJs, Sammler und audiophile Feinspitze greifen gerne zur guten alten Schallplatte, aber auch für jüngere Käufer ist sie zum Trendobjekt geworden. Vinyl, so der IFPI-Report, biete aber auch Chancen für den Fachhandel, weil intensive und bewusste Musikhörer auch bewusster einkaufen – vorzugsweise in Plattenläden.

Es gilt also, den klaren Aufwärtstrend – auch im Sinn einer weiterhin existenzfähigen, an attraktivem physischen Produkt interessierten Handelsstruktur – sowohl ideell wie auch imagetechnisch massiv zu unterstützen. Im Idealfall ist es eine  Win-Win-Win-Situation: für die Künstler, Labels und Vertriebe, für den Handel und für den Endkonsumenten.

 

Die IFPI forciert natürlich im Digitalzeitalter digitale Formate – aber sie liebt auch die gute, alte Schallplatte. Der Ausgangspunkt für PLAYVINYL.